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Texte und Matrialien

1. Der moralische Status von Tieren, Lebewesen und der Natur

Der Text enthält systematische Überlegungen zum moralischen Status von Tieren, Lebewesen und der Natur insgesamt. Er hat die Form eines Handbuchartikels. Ausgehend von der Frage, was ein moralischer Status ist, wird gezeigt, wie man unterschiedliche Positionen in diesen Fragen konzipieren und begründen kann. Generell ist es ein Problem in der Philosophie, dass durch eine unreflektierte (und daher nicht alternativlose) Verengung des Bereichs des moralisch Relevanten z. B. Tierethiken vertreten werden, die keine vernünftige Position in der Umweltethik mehr erlauben. Dieser Artikel gibt hier in Form einer Landkarte theoretische Orientierung.

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2. Tierethik. Metaethische Überlegungen (Folien)

Wir alle stimmen darüber überein, dass Tierquälerei und Tötung von Tieren ein moralisches Problem sein kann. In der Ethik ist es äußerst problematisch diesen Intuitionen gerecht zu werden, weil moderne Ethik für den Menschen gemacht sind. Die Ausweitung des moralisch Relevanten hat gravierende Folgen. Die Folien gehen diesen Folgen nach. (Weitere Hinweise in Kapitel 3 in: Andreas Vieth, Einführung in die Angewandte Ethik, Darmstadt: WBG 2006.)

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3. Das Marxsche Konzept der Charaktermaske als Kategorisierungsprinzip. Gegen den tierethischen Egalitarismus (Folien)

Alle Säuglinge von Säugetieren (zumindest die meisten) finden wir süß. Es gibt aber auch ausgesprochen widerliche Tiere. An sich friedliche Tiere, wie der Wolf, flößen uns Angst ein, weil unsere Märchen uns schulen. Spinnen, Heuschrecken und andere Insekten wären essbar, gesund und ökologisch vermutlich eher zu verantworten als Fleisch aus Massentierhaltung oder Avocados und Mangos aus den Tropen. Aber die meisten Europäer werden im Gegensatz zu den meisten Asiaten Insekten nicht als Nahrung wahrnehmen. Kategorisierungen von Tieren und der Natur insgesamt sind höchst differenziert aber vor allem kontingent und pluralistisch: So werden Hunde in Asien gegessen, aber in Deutschland ist es verboten sie zu schlachten. Viele Menschen dagegen würden sich freuen, wenn sie hoffen dürften, wie ihre Haustiere in bestimmten Situationen eingeschläfert werden zu dürfen. Um diese Kategorisierungen und Unterschiede in ihrer Komplexität zu verstehen, sollte man sie unter Bezugnahme auf ein Konzept in der Philosophie von Karl Marx als „Charaktermasken“ deuten. Mein statement soll das am Beispiel der Mensch/Tier-Differenz und der Haustier/Nutztier/Wildtier-Differenz erläutern. Neben der irreduziblen Kontingenz einer jeden „ Maske“ sind moralische Kategorien ein Merkmal vom „Charakter“-Element des Konzeptes.

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4. Das Marxsche Konzept der Charaktermaske als Kategorisierungsprinzip. Gegen den tierethischen Egalitarismus (Text)

Woher kommen die kategorisierenden Prinzipien, von denen unsere Vorstellungen über die Struktur der Natur und insbesondere der Mensch-Tier-Verhältnisse abhängen? Ein Teil einer Antwort wird in diesem Beitrag vorgestellt. Ausgehend von der Betrachtung eines Fotos des südafrikanischen Künstlers Pieter Hugo soll gezeigt werden, wie vieldeutig, vielschichtig und widersprüchlich das Mensch-Tier-Verhältnis ist. Man versteht das Foto nicht, wenn man nicht eine multivalente Moral der Mensch-Tier-Verhältnisse für es als konstitutiv ansieht. Ein Teil dieser Komplexität ist der tierethische Inegalitarismus, der in vielen Kulturen präsent ist und von Tierethikern oft als speziesistisch kritisiert wird. Man versteht die konstitutive Moral einer Kultur, wenn man sich am Konzept der Charaktermaske bei Karl Marx orientiert und es kreativ weiterentwickelt (1). Zunächst soll die Lehnquelle dieses Wortes aus der Bühnenwelt beleuchtet werden. Diesbezüglich sind verschiedene Dinge unbrauchbar: Charaktermasken in Marxens Sinne sind involuntative Personmerkmale (man setzt sie sich nicht auf) und man betritt mit ihnen nicht die Bühne des Theaters im Gegensatz zur Welt. Es ist auch fraglich, was es heißt, mit einer Rolle zu verschmelzen (2). Anschließend wird das Konzept im Oeuvre von Marx untersucht. Er hat nie ausführlich ein Konzept der Charaktermaske oder der Verdinglichung entwickelt. Dennoch kann man im Durchlauf durch Fundstellen ein klares Bild zeichnen: Kontingente Verhältnisse der menschlichen und kulturellen Verhältnisse heften den Individuen im Sinne einer kausalen Wirkung Charaktermasken an, weil sie verdinglichte Vorstellungs- und Handlungswelten darstellen (3). Diese Skizze kann auf die Mensch-Tier-Verhältnisse übertragen werden: Menschen, Tiere und Umwelt bilden eine gelebte und moralisch bedeutsame Realität. Sie ist eine Vorstellungswelt, für die ein vieldeutiges, vielschichtiges und widersprüchliches Geflecht an moralischen Kategorien Menschen, Tiere und Umwelt funktionieren macht. Und deshalb interagieren sie auf charakteristische Weise (4). In diesem Kontext kritisieren tierethische Egalitaristen die inegalitaristischen Grundstrukturen dieser Charaktermasken. Sie beruhen auf kategorisierenden Prinzipien, die ihnen als speziesistisch gelten. Ihre Philosophie ist ihre Mission der Welt im Dienste neuer Werte. Es wird gezeigt, dass der Vorwurf des Speziesismus ein unseriöses Hebelargument ist (der Mensch-Tier-Egalitarismus soll in unsere Realität gehebelt werden). Dieses Argument versteht die Moral der Welt strategisch falsch. Dieses Argument beruht auf falschen Annahmen über die Entwicklungsgesetze des Wertewandels. Zwei Thesen begründen diese Kritik: Zum einen sind die Wertverhältnisse (oder Systeme von Werthaltungen) nicht durch Wertentscheidungen zu erschüttern, zum anderen sind sie nicht grundsätzlich begründungsbedürftig. Sie wollen behutsam verstanden werden und in ihnen können radikale Umschwünge allmählich anziehend wirken.

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5. Wie gehen wir mit Tieren um? Die Instrumentalisierung der Tiere (Text)

Eine Sammlung von Antworten auf die Frage wäre informativ und sehr vielfältig. Sie wäre nicht unbedingt ein philosophisches Unterfangen. Präziser kann man das Anliegen des Textes als Frage nach der Moral der Instrumentalisierung von Tieren verstehen. Hier gibt es mehr oder weniger weit gehende Kritik von Seiten egalitaristischer Tierethiker. Für sie ist die Idee der Mensch-Tier-Égalité plausibel. Der Mainstream unserer Kultur hält die These für unplausibel. Der hier bereit gestellte Text möchte dem Mainstream Recht geben. Damit ist jedoch nicht gesagt, dass egalitaristische Tierethiker falsch liegen. Es sollen zwei Punkte stark gemacht werden: Der eine ist die Verteidigung des Mainstreams und somit eine Kritik des Speziesismusvorwurfs in der Tierethik. Diese Argumnetationslinie sollt primär zu einem besseren Verständnis des Vorwurfs beitragen. Der andere ist, dass man mit egal welcher Tierethik auch immer, am Besten fährt, wenn man die direkte moralische Relevanz von Tieren, Menschen, ... als Einordnung der Dinge der Welt auf die „Stufen“ der scala naturae konzipiert. Tierethische Egalitaristen wollen Tiere gleichwertig behandeln (Speziesismus ist wie Sexismus oder Rassismus) und das bedeutet, dass sie in der Welt Menschen und Tiere normative beieinander sehen. Der Mainstream sieht Menschen und Tiere als direkt moralisch relevant an, sieht sie aber nicht beieinander, sondern durch eine geltungstheoretische Trennlinie prinzipiell separiert. In diesem Sinne bringt die Tierethik die verpönte Idee der scala naturae wieder aufs Tapet. In Bezug auf den einen Punkt ist das Fazit, dass nicht-menschliche Tiere noch nicht als gleichwertig angesehen werden dürfen. Ändert sich aber der Mainstream in eine egalitaristische Richtung, würden Tiere zu „Menschen“. In Bezug auf den anderen Punkt ist das Fazit, dass eine philosophische Ethik Treppenstufen unterschiedlicher Geltungskonzepte benötigt, um der Vielfalt der moralischen Fragen unserer Welt gerecht zu werden.

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6. Wie gehen wir mit Tieren um? Die Instrumentalisierung der Tiere (Folien)

Eine Sammlung von Antworten auf die Frage wäre informativ und sehr vielfältig. Sie wäre nicht unbedingt ein philosophisches Unterfangen. Präziser kann man das Anliegen des Textes als Frage nach der Moral der Instrumentalisierung von Tieren verstehen. Hier gibt es mehr oder weniger weit gehende Kritik von Seiten egalitaristischer Tierethiker. Für sie ist die Idee der Mensch-Tier-Égalité plausibel. Der Mainstream unserer Kultur hält die These für unplausibel. Der hier bereit gestellte Text möchte dem Mainstream Recht geben. Damit ist jedoch nicht gesagt, dass egalitaristische Tierethiker falsch liegen. Es sollen zwei Punkte stark gemacht werden: Der eine ist die Verteidigung des Mainstreams und somit eine Kritik des Speziesismusvorwurfs in der Tierethik. Diese Argumnetationslinie sollt primär zu einem besseren Verständnis des Vorwurfs beitragen. Der andere ist, dass man mit egal welcher Tierethik auch immer, am Besten fährt, wenn man die direkte moralische Relevanz von Tieren, Menschen, ... als Einordnung der Dinge der Welt auf die „Stufen“ der scala naturae konzipiert. Tierethische Egalitaristen wollen Tiere gleichwertig behandeln (Speziesismus ist wie Sexismus oder Rassismus) und das bedeutet, dass sie in der Welt Menschen und Tiere normative beieinander sehen. Der Mainstream sieht Menschen und Tiere als direkt moralisch relevant an, sieht sie aber nicht beieinander, sondern durch eine geltungstheoretische Trennlinie prinzipiell separiert. In diesem Sinne bringt die Tierethik die verpönte Idee der scala naturae wieder aufs Tapet. In Bezug auf den einen Punkt ist das Fazit, dass nicht-menschliche Tiere noch nicht als gleichwertig angesehen werden dürfen. Ändert sich aber der Mainstream in eine egalitaristische Richtung, würden Tiere zu „Menschen“. In Bezug auf den anderen Punkt ist das Fazit, dass eine philosophische Ethik Treppenstufen unterschiedlicher Geltungskonzepte benötigt, um der Vielfalt der moralischen Fragen unserer Welt gerecht zu werden.

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