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Veranstaltungen

des WiSe 2023/2024

Epikur: Philosophie als Zuckerguss

Bachelor | Gruppe 1 (084576) | WWU | Mo 10-12 | DPL 23.208 | LSF-Link | moodle

Bachelor | Gruppe 2 (084577) | WWU | Mi 14-16 | DPL 23.206 | LSF-Link | moodle

Kommentar: Karl Marx hat seine Dissertation über Epikur (*342/41-.-271/70 v. Chr. v. Chr.) verfasst (MEW 40). Vielleicht hat seine politische These „Jedem nach seinen Bedürfnissen“ (MEW 19, 21) Wurzeln in Epikurs hedonistischer Ethik. Möglicherweise war Marx aber auch von der geradezu hegelianischen Systematizität der Philosophie Epikurs beeindruckt. Ontologie, Kosmologie, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie und Ethik sind systematisch aus einem Guss. Im Gegensatz zu einem hegelschen System handelt es sich bei Epikur aber um Zuckerguss. Für ihn war Philosophie eine Art Therapie – besser: Psychotherapie. Orientierungslosigkeit in der Welt und im Leben bewirkt Leid. Dieses Leid gilt es zu heilen. Im Erreichen der Gesundheit stirbt dann der Eros der Philosophie – er wird zu einem unerschütterlichen „einfach nur zusammen leben“. Methodisch gesehen resultiert das aus Orientierungslosigkeit erwachsende Leid aus falschen Ideen, die sich im Kopf festsetzen. Seine Philosophie ist ein kunstvolles Arrangement von einzelnen Ideen, die aufgrund ihres Denkstils miteinander harmonisieren. Dieses zuckersüße „System“ war in Sentenzen und Aphorismen verfasst, die von den SchülerInnen (auch Frauen gehörten zu seiner Schule!) auswendig zu lernen waren. Aber man kann sie auch im Denken philosophisch durchdringen und ihre Systematik nachvollziehen. Die Logik seines Systems ist exakt, weil sie als Lebensform heilt. Es gibt also ein klares geltungstheoretisches Kriterium seiner Logik! Zu diesem Heilungsprozess gehörte eine Besonderheit seiner Schule: der Garten. Der Epikureismus war daher die Lebensform eines ideell aufgeklärten Lebensgenusses von Freunden. Die überlieferten Texte reichen trotz allem aus, dieses System zu erkennen. Epikur wurde schon in der Antike verleumdet. Seneca und Kant dagegen schätzten ihn. Seneca hat ihn in seinen Briefen an Lucilius intensiv rezipiert, obwohl er gemeinhin als Stoiker gilt (Ep. 1-29). Kant gilt in seiner Ethik als antihedonistisch (aber respice „Achtung“); er lobte dennoch die Selbstbeherrschung der Epikureer und rühmte ihre Naturphilosophie (AA 9, 30). Leider war es für die Rezeptionsgeschichte Epikurs maßgeblicher, dass er vielen verhasst war, weil sich mit heilendem Zuckerguss kein Geld verdienen lässt und weil sein Lebensideal nicht im Heischen nach Anerkennung besteht. Beides provoziert Philosophen und Politiker.

Literatur, Textgrundlage: (Ein Textreader wird zu Beginn der Vorlesungszeit im elektronischen Apparat bereit gestellt.)

Für diese Veranstaltung liegen Evaluationsergebnisse vor: [eva] : [eva]


Anthropologie

Bachelor | Gruppe 1 (084592) | WWU | Mo 14-16 | DPL 23.205 | LSF-Link | moodle

Bachelor | Gruppe 2 (084593) | WWU | Di 10-12 | DPL 23.205 | LSF-Link | moodle

Kommentar: www.wikipedia.de: „Die Kulturphilosophie bemüht sich um das Verständnis (die Hermeneutik) jenes umfassenden geistigen Phänomens, das man als "Kultur" bezeichnet. Sie fragt nach den Entstehungsbedingungen von Kultur überhaupt und nach den kulturellen Entfaltungen in spezifischen historischen und geographischen Kontexten.“ www.wikipedia.de: „Die philosophische Anthropologie betrachtet die Stellung des Menschen in der Gesamtwirklichkeit. Sie erarbeitet sein Wesen. Dabei erfasst sie insbesondere seine Stellung zur unbelebten Welt, zu den Tieren, zu anderen Menschen sowie zu Gott.“ – In Auseinandersetzung mit verschiedenen kulturphilosophischen und anthropologischen Ansätzen sollen systematische Optionen in diesem Bereich der Philosophie herausgearbeitet werden. Es wird also nicht nur darum gehen, eine gewisse Anzahl von Ansätzen zu untersuchen, sondern auch darum analytische Optionen im Bereich der Kulturphilosophie und Anthropologie herauszuarbeiten.

Für diese Veranstaltung liegen Evaluationsergebnisse vor: [eva]


Lektürekurs zur Erkenntnistheorie (Platon, Aristoteles, Descartes, Locke, Hume usw.)

Bachelor | Gruppe 1 (084570) | WWU | Di 14-16 | DPL 23.206 | LSF-Link | moodle

Bachelor | Gruppe 2 (084571) | WWU | Do 14-16 | DPL 23.206 | LSF-Link | moodle

Kommentar: Die Veranstaltung soll am Beispiel historischer Positionen in die Thematik der Erkenntnistheorie einführen. Sie ist in Form intensiver Lektürearbeit konzipiert. Ziel ist es zum einen, die einzelnen Positionen intern zu verstehen, und zum anderen, systematische Bezüge zwischen Ihnen herzustellen.

Für diese Veranstaltung liegen Evaluationsergebnisse vor: [eva]