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Information zur Veranstaltung

Spinozas Ethik

[Bachelor]

Kommentar: Baruch de Spinoza war ein rationalistischer Philosoph des 17. Jahrhunderts. Etwas vereinfachend kann man sagen, dass Spinoza einerseits eine naturalistische Ethik entwickelt und andererseits den Menschen ins Zentrum stellt. Er wendet sich ("Metaphysikvorwurf") gegen Aristoteles und theologische Ethiken, indem er eine individualistische Affektenlehre ("Egoismus") entwickelt. Das Gute ist die Erhaltung des Lebens. Man kann seine Philosophie in die Nähe antiker Ansätze der Stoa genannten Philosophenschule rücken ("Glückslehre", "Tugendbegriff"). Spinoza war Optiker und somit auch Naturwissenschaftler. Seine naturalistische Ethik ist aber im Gegensatz zu vielen Nachfolgern holistisch und schon allein deshalb höchst spannend. Allerdings ist die Erschließung des Textes sehr schwer: Die "geometrische" Methode nähert sich einem Gegenstand nicht in einem fortlaufenden Text, sondern vermittels eines Systems von Sätzen (Definitionen, Axiome, Propositionen). Man kann sich den Text also nur in eigenständiger intensiver Textarbeit erschließen. Somit führt das Seminar nicht nur in Spinozas Ethik ein, sondern auch in die Methode more geometrico.

Literatur, Textgrundlage: Wir werden seine Schrift Ethica ordine geometrica demonstrata/Die Ethik in geometrischer Reihenfolge dargestellt lesen. Es gibt viele Ausgaben. Wer neugierig ist, kann sich schon mal in einer online-Ausgabe in den Autor hineinlesen: www.ethicadb.org/index.php?lg=de. Die beste Einführung in den Ansatz finde man in C. D. Broad: Five Types of Ethical Theory.

Die Veranstaltung findet bzw. fand statt: [WiSe 17/18, Gruppe 1][WiSe 17/18, Gruppe 2]