Texte und Matrialien
1. Wie viel Wasser enthält der Rubikon der Freiheit? Die Berliner Reden von Johannes Rau und Hubert Markl, Eine Analyse aus philosophischer Sicht
Forschung an embryonalen Stammzellen hat in den letzten Jahren zu einer erbitten Diskussion um Embryonen als Gegenstände medizinischer Forschung geführt. Befürworter und Gegner lassen Bilder sprechen (Das Überschreiten des Rubikons) und sind sich einig in ihrer Auffassung über den Charakter ethischer Grenzen (sie sind Tabus). Die programmatische Reden des Bundespräsidenten Johannes Rau (contra) und der Präsident der Max Planck Gesellschaft Hubert Markl (pro) sollen auf ihre argumentativen Grundlagen hin untersucht werden. So vehement die Diskussion ist, die Analyse der Reden von Rau und Markl zeigt, dass beide die Auseinandersetzung mit der jeweils anderen Position verweigern. Die beiden zugrunde liegenden Konzeption ethischer Grenzen als nicht empirisch erkennbare Verbote werden von beiden Rednern dazu benutzt einen Antagonismus zwischen der (empirischen) Naturwissenschaft und den (nicht-empirischen) Geisteswissenschaften benutzt. Der Streit ist ein Kampf von Kulturen. Die in Deutschland so zentrale Frage nach dem moralischen Status des Embryos wird von beiden Rednern nicht überzeugend beantwortet. Am Beispiel Kants werden die argumentativen Schwierigkeiten der Benutzung des Würdebebriffes dargestellt und seine Idolisierung in der Diskussion skizziert.
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